Zum Inhalt springen

Auswahl der Sprachversion
Zeichnung der Schule
Schüler und Schülerinnen der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Rollifahrer, Therapiepferd mit Schüler, Schüler beim basteln

Snoezelenraum

Definition

Snoezelen (sprich „snuzelen“) ist eine reine Wortschöpfung aus „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern). Es wurde in den 70er Jahren in den Niederlanden in Einrichtungen für schwerstbehinderte Menschen entwickelt. Hinter dem Snoezelen steht ein multifunktionales Konzept: In einem besonders ansprechend gestalteten Raum (vorwiegend weißer Raum) werden über Licht-, Klang- und Tonelemente, Aromen und Musik Sinnesempfindungen ausgelöst.

Diese wirken auf die verschiedensten Wahrnehmungsbereiche entspannend, aber auch aktivierend. Das gezielt ausgesuchte Angebot steuert und ordnet die Reize. Es weckt Interesse, es ruft Erinnerungen hervor und lenkt Beziehungen. Snoezelen erzeugt Wohlbefinden. In der ruhigen Atmosphäre werden den Menschen Ängste genommen, sie fühlen sich geborgen. Snoezelen ist Therapie und Förderung zugleich und wird in allen Entwicklungsstufen (Kleinkind bis betagte Menschen) eingesetzt (Mertens 2003/2005).

Es sollen beim Snoezelen einzelne Sinneswahrnehmungen in einer ruhigen, ansonsten reizarmen Umgebung erleben. Abseits vom Alltag mit seinen vielfältigen, in die Breite gehenden Sinneseindrücken, wird beim Snoezelen ein einzelner Sinn stimuliert. Die Einzelsitzungen in speziell eingerichteten Räumen dauern 30 - 60 min.

Inzwischen liegen zahlreiche Studien über die Wirkungsweise vor. Seit den 80er Jahren werden die in 25 Jahren gemachten Erfahrungen aus über 10 Nationen zusammengefasst und ausgewertet (vgl. International Snoezelen Association, ISNA).
In Deutschland gibt es zurzeit (Stand 2005) über 1200 Snoezelenräume, vorrangig in Einrichtungen für geistig behinderte Menschen und für Senioren, aber ebenso in Hospizen und Kliniken (insbes. Psychiatrie, Onkologie, Neurologie, Pädiatrie), in Kindergärten und Schulen.